EFH Möslistrasse, Niedergösgen

Teilabbruch und -neubau  I  Planung und Realisierung März 2015 bis April 2016  I  Bauherrschaft: Ida und Werner Kupferschmid  I  Fotos: Stephan Fehr, unfehrp:xelt

Die Parzelle liegt am Niedergösger Rain mit wunderbarem Blick über weite Teile des Niederamtes und einer Bergsicht von Pilatus und Rigi bis zu Eiger, Mönch und Jungfrau. Diese Aussicht galt es zu inszenieren. Vom offenen Wohn-/Ess-/Kochbereich bietet ein raumbreites Panoramafenster genau diesen Blick, an dem man sich fast nicht satt sehen kann. Von jedem Zimmer erhält man wieder einen anderen Blick in die Umgebung: Eine schöne Gesamtansicht von Aarau im Osten, das Landwirtschaftsland und den dazugehörigen Bauernhof im Norden, westlich die Weide mit den zotteligen Schafen und südlich - neben den Bergen - auch das Ein- und Ausgangsportal des neuen Eppenbergtunnels. Diese Vielfalt an Eindrücken kann man auch von den beiden Aussen-Sitzplätzen geniessen: Ans Wohnen angeschlossen ist westlich der alte Aussen-Sitzplatz, getragen von der erhaltenen Kalksteinmauer. Nördlich bietet ein Kiesplatz über die gesamte Hausbreite Gelegenheit, sich im Sommer in den Schatten zurückzuziehen, bis die Abendsonne dann wieder vorbeischaut.

Aufgrund des Zustandes des Dachstuhls und weiteren zu sanierenden Bauteilen wurde in der Phase der Machbarkeitsstudie beschlossen, Erd- und Dachgeschoss abzubrechen und durch einen eingeschossigen Neubauteil auf dem bestehenden Kellergeschoss zu ersetzen. Dazu wurde die Grundfläche nach Norden erweitert, dem Terrain folgend 70cm höher als die alte Kellerdecke. Durch die leichte Neigung des Daches und dieser Innentreppe entstehen Raumhöhen zwischen 2.40 und fast 4.00m. Das neue Erdgeschoss wurde in Form von vorfabrizierten Holzelementen in zwei Tagen erstellt. Danach erfolgte neben den Dach- und Fensterarbeiten die Montage der Fassadenelemente aus sägerohen Fichten-/Tannenlatten, die mit der Zeit silbergrau verwittern werden. Durch die unterschiedliche Ausrichtung der 40x60mm-Latten erhält die Fassade eine dreidimensionale Struktur. Die Spengler- und äusseren Metallbauarbeiten in Anthrazit passen sowohl zum jetzigen Naturholz wie zur späteren silbernen Fassade. Die innere Beplankung der Dachelemente aus Blockholzplatten gibt den Räumen eine warme Grundatmosphäre, während der leicht schwarz pigmentierte Sichtanhydrit einen soliden Grund bildet. Sämtliche Holzarbeiten wie Fenster, Futter und Innentreppe wurde ebenfalls in Fichten-/Tannenholz, farblos lackiert, ausgeführt. Die Holzwände wurden in drei verschiedenen Farbtönen von der Bauherrschaft selber gestrichen, die Farbe der Küche entsprechend angepasst. Die Dusche wurde in Blau, das Bad in Grün gehalten. Gerade so, als wollte man Himmel und Wiese von draussen auch im Haus haben. Die Umgebung wird in nächster Zeit auch finalisiert, mit Blumenwiese- und rasen und einer Böschungbepflanzung aus Stauden und Gräsern wird sie sich dem teilweise umgebenden Landwirtschaftsland anschliessen.